Gender Mainstreaming
Was ist Gender Mainstreaming?
Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, in dem Bewusstsein, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Alle Entscheidungsprozesse sollen für die Gleichstellung der Geschlechter nutzbar gemacht werden. Mehr über Gender Mainstreaming lesen Sie hier.
Was hat Gender Mainstreaming mit Frauenpolitik zu tun?
Gender Mainstreaming und Frauenpolitik werden beide eingesetzt, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. Gender Mainstreaming ist dabei die Strategie, um geschlechtsspezifische Ausgangspositionen und Folgen einer Maßnahme zu bestimmen.
Werden hierbei Benachteiligungen von Frauen oder von Männern festgestellt, ist Frauenpolitik bzw. Männerpolitik, die das einzusetzende Instrument, um der jeweiligen Benachteiligung entgegenzuwirken. Mehr Informationen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming finden Sie hier.
Wie steht die LAG Kommunale Frauenbeauftragte zu Gender Mainstreaming?
Aus unserer Sicht haben Frauenbeauftragte keine Verpflichtung, Gender Mainstreaming selbst durchzuführen, da es sich um eine Top-Down-Strategie handelt, die quer durch alle Bereiche von oben nach unten, d.h. von der Verwaltungsspitze, ausgehen muss. Dennoch liegt auf der Hand, dass Gender Mainstreaming thematisch eng mit unserer gesetzlichen Aufgabe, der Durchsetzung von Gleichberechtigung verwandt ist, und dass Frauenbeauftragte aus ihrer Arbeit heraus über umfangreiches Fachwissen verfügen, das bei Genderprozessen genutzt werden kann. Deshalb gibt es verschiedene Handlungsmöglichkeiten für die Position der Kommunalen Frauenbeauftragten im GM-Prozess, die je nach der Lage vor Ort bzw. eigener Prioritäten, in den Arbeitsinhalten gewählt werden können.
Frauenbeauftragte können Gender-Prozesse selbst initiieren, d.h. die Verwaltungsspitze auffordern, die Prinzipien des Gender Mainstreaming in der Verwaltung einzuführen und zu beachten. Sie können das Thema aber auch selbst einführen und z.B. im Rahmen der Frauenversammlung, im Frauenbildungsprogramm oder bei verwaltungsinternen Fortbildungen über Gender Mainstreaming informieren. Hat die Verwaltungsspitze das Gender Mainstreaming bereits eingeführt, ist ein Begleiten bzw. Kontrollieren des Prozesses durch die Frauenbeauftragte möglich, da hierdurch in jedem Fall Frauen betroffen sind und die Frauenbeauftragte über das notwendige Fachwissen verfügt.
Mädchenarbeit
Mädchenarbeit bedeutet auf Mädchen und ihre Bedürfnisse ausgerichtete Jugendarbeit.
Mädchenarbeit ist allerdings mehr als die pädagogische Arbeit mit und für Mädchen. Mädchenarbeit muss immer auch in einem mädchen- und gesellschaftspolitischen Zusammenhang gesehen werden und sollte sich bestmöglich an den unterschiedlichen Lebenswelten von Mädchen orientieren. Mädchen sehen sich oftmals widersprüchlichen Anforderungen und Realitäten gegenüber und bringen eine Vielzahl von Diskriminierungserfahrungen mit. Politisches Engagement für Mädchen sollte dort ansetzen!
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten ist vertreten im landesweiten Arbeitskreis Lobbyarbeit für Mädchen und junge Frauen. Außerdem sind einzelne Kommunale Frauenbeauftragte ebenfalls vor Ort in den Mädchenarbeitskreisen auf Stadt- und/ oder Landkreisebene vertreten. Diese Arbeitskreise setzen sich für die Interessen- und Chancengleichheit von Mädchen und jungen Frauen ein, machen auf Mißstände aufmerksam und versuchen, Räume für Mädchen zu schaffen.
Es werden viele verschiedene Angebote für Mädchen und jungen Frauen im ganzen Saarland angeboten:
- Girls‘ Day
- Mädchentage
- Mädchenmesse
- Bildungs- und Kulturangebote
- Workshops
- Vorträge
- Ferienangebote
- Hilfe und Beratung.
Mädchen sind sechs Mal häufiger von sexueller Gewalt betroffen als Jungen. Die LAG setzt sich dafür ein, dass Mädchen gewaltfrei, ohne sexistische und sexualisierte Übergriffe leben und aufwachsen können. Mädchen und junge Frauen sollen ein Recht auf faire Behandlung, Taschengeld und ein eigenständiges Leben haben. Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren sind doppelt so häufig von Ess-Störungen betroffen wie Jungs.
Wir möchten uns für das Thema Mädchengesundheit einsetzen und helfen, Sexismus in Werbung und Medien zu unterbinden, um Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit zu geben, gesund und selbstbestimmt aufzuwachsen und ein gutes Körpergefühl zu entwickeln.
Ansprechpartnerin für das Thema Mädchenarbeit
Sandy Will
Kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Blieskastel
Tel.: 06842/926-1325
E-Mail: sandy.will@blieskastel.de