Häusliche Gewalt und Stalking

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ereignet sich weltweit täglich und in verschiedenen Kontexten.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar und die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eine der größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit. Lange Zeit war dieses Thema vollständig tabu.

Viele betroffene Frauen fühlen sich hilflos. Angst und Scham vor Gerede oder weiteren Übergriffen hemmen sie, ihre Rechte einzufordern und Hilfe zu suchen. Viele trauen sich gar nicht über die erlebte Gewalt zu reden.

Eine Studie des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Jahre 2004 ergab, dass „mindestens jede vierte in Deutschland lebende Frau schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen Beziehungspartner erlebt hat.“ Hier ein Bericht aus 2004

Die saarländische Landesregierung hat den „Aktionsplan gegen häusliche Gewalt“ vorgelegt. Ziel ist, den Schutz von Opfern häuslicher Gewalt in den Mittelpunkt zu stellen. Dies geschieht durch Verbesserungen der Interventionen von Polizei, Staatsanwaltschaft, Zivil-und Strafgerichten, Frauenhäusern, Beratungsstellen sowie Jugend- und Sozialämtern. Hierzu wurde beim Justizministerium die Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt eingerichtet. Beim Runden Tisch „Häusliche Gewalt“ ist die LAG Kommunale Frauenbeauftragte vertreten. Ziel ist es, im Kampf gegen häusliche Gewalt die Kräfte zu bündeln und sowohl einen nachhaltigen und wirksamen Opferschutz, als auch die in Verantwortungsnahme der Täter zu gewährleisten. Lesen Sie mehr

Stalking ist eine Straftat

Auflauern vor der Wohnung oder auf der Arbeit, ständige Nachstellungen oder permanente Anrufe – Stalking hat viele Formen und jeder Betroffene seine ganz eigene Leidensgeschichte. Der Begriff Stalking bezeichnet das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen sowie Belästigen eines Menschen über einen längeren Zeitraum. Betroffen sind größtenteils Frauen, über 80% aller Stalking-Opfer sind weiblich. Die Nachstellungen schränken nicht nur die Lebensqualität und den Alltag ein, sondern sorgen für ein Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins. Hinter einem Stalker kann sich sowohl der Ex-Partner, ein Freund, Kollege oder Nachbar verbergen als auch ein völlig Unbekannter. Sein Ziel: Macht und Kontrolle über das Opfer zu erlangen und den Alltag des Betroffenen zu dominieren. Oft geht Stalking auch mit körperlicher oder sexualisierter Gewalt einher und kann Monate bis hin zu mehreren Jahren dauern.

Stalker sind sehr einfallsreich, um den Kontakt zu den Betroffenen zu halten. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Häufige Telefonanrufe zu jeder Tages- und Nachtzeit
  • Immer wiederkehrende Nachrichten auf dem Anrufbeantworter oder der Mailbox
  • Auflauern der betroffenen Person, beispielsweise vor der Wohnung, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit
  • Verfolgen der betroffenen Person auf dem Weg zur Arbeit, zu Freunden etc.
  • Massenhaftes Zusenden von SMS-Nachrichten, E-Mails, Briefen und Paketen
  • Warenbestellungen oder Vertragsabschlüsse auf den Namen des Betroffenen
  • Unerwünschte Geschenke (z.B. Blumen oder Stofftiere vor der Wohnungstür)
  • Drohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen
  • Belästigung und Nötigung

Hilfe-App:

https://nostalk.de/informationen/

(https://www.facebook.com/WEISSERRING)

BERATUNGS- UND INTERVENTIONSSTELLE GEGEN HÄUSLICHE GEWALT im saarland

Bei der Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt erhalten Betroffene von häuslicher Gewalt Informationen und Unterstützung.

Die Beratungs- und Interventionsstelle arbeitet auch proaktiv. Das bedeutet: Nach einem Polizeieinsatz aufgrund häuslicher Gewalt meldet die Polizei den Vorfall an die Beratungs- und Interventionsstelle weiter. Diese nimmt dann innerhalb von 48 Stunden Kontakt mit der von häuslicher Gewalt betroffenen Person auf.

Kontakt:
Richard-Wagner-Str. 17, Saarbrücken
Telefon: 06 81 / 37 99 61 0
Telefax: 06 81 / 37 99 61 15

E-Mail: interventionsstelle@skf-saarbruecken.de

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Frauennotruf SAARLAND

Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs bieten Frauen und Mädchen, die von sexualisierter, psychischer und / oder körperlicher Gewalt bedroht oder betroffen sind, umfassende Beratung, Hilfe in der Krise und Unterstützung bei Klärungs- und Bewältigungsprozessen.

Kontakt:

Telefon: 06 81 / 3 67 67
Montag und Donnerstag: 14 bis 17 Uhr
Dienstag und Freitag: 9 bis 12 Uhr

Außerhalb der Telefonzeiten können Betroffene eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und werden schnellstmöglich zurückgerufen.

E-Mail: info@frauennotruf-saarland.de

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AWO – FRAUENHÄUSER

Schutzraum für Frauen und Kinder mit Gewalterfahrung in engen sozialen Beziehungen und im sozialen Nahraum. Die AWO ist Trägerin der drei Frauenhäuser im Saarland. Seit 1979, also fast 40 Jahren, bieten die AWO-Frauenhäuser körperlich und / oder seelisch misshandelten Frauen und ihren Kindern über Zuflucht, Schutz, Hilfe und Beratung professionelle Hilfe in Krisensituationen. In Saarbrücken, Saarlouis und Neunkirchen stehen insgesamt 55 Plätze zur Verfügung.

Auch kurzfristige und unbürokratische Beratungen durch Fachkräfte sind telefonisch oder vor Ort, auch anonym möglich. Die Mitarbeiterinnen der saarländischen Frauenhäuser sind neben den Zeiten des Tag- und Fachdienstes in Notfällen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr telefonisch erreichbar. Frauen in akuten Krisensituationen kann so jederzeit Zuflucht und geschützter Wohnraum zur Verfügung gestellt werden.

Frauenhaus Saarbrücken: 06 81 / 99 18 00
Frauenhaus Saarlouis: 0 68 31 / 22 00
Frauenhaus Neunkirchen: 0 68 21 / 9 22 50

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Elisabeth-Zillken-Haus

Das Elisabeth-Zillken-Haus wurde 1971 gegründet, um Mädchen, Frauen und deren Kindern in Notlagen zu helfen und sie bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Lebensperspektiven zu unterstützen.

Das Haus bietet den Bewohnerinnen Schutz und die Gelegenheit, die eigenen momentanen Schwierigkeiten zu überdenken. Gezielte Hilfen zur Problembewältigung und Möglichkeiten zur Selbsthilfe werden angeboten.

Kontakt:
Telefon: 06 81 / 9 10 27 0
Telefax: 06 81 / 9 10 27 25
E-Mail: kontakt@elisabeth-zillken-haus.de
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REMAKS – OPFERAMBZULANZ

Opfer von gewalttätigen Übergriffen können sich zeitnah zum Tatgeschehen (d.h. auch noch wenige Tage nach der Tat) in der Rechtsmedizin am Klinikum Saarbrücken vorstellen.

Die Dokumentation der Verletzungen erfolgt anonym und kostenlos.

Kontakt:
Telefon: 06 81 / 9 63 29 13 /
E-Mail: info@opferambulanz-saarland.de

http://www.opferambulanz-saarland.de/

TRAUMA-AMBULANZ der AHG Klinik Berus

Im Juni 2012 hat das Saarland mit der Einrichtung einer Trauma-Ambulanz ein weiteres Hilfeangebot für traumatisierte Gewaltopfer geschaffen.

Im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) bietet die Trauma-Ambulanz den Betroffenen sexueller Gewalt psychotherapeutische Unterstützung (Behandlung von Belastungssymptomen, Prüfung der Indikation für eine langfristige Therapie / Beratung, Prävention chronischer Traumafolgestörungen) und stellt neben der Diagnostik der vorliegenden psychischen Symptome die Vermittlung weiterer Hilfsangebote sicher.

Kontakt:
Telefon: 0 68 36 / 39 161 oder 0 68 36 / 39 186
Montag bis Freitag : 9 bis 15 Uhr
E-Mail: traumaambulanz-berus@ahg.de

ALDONA e.V

Fachberatungsstelle für Frauen mit Migrationshintergrund

Die Beratungsstelle für Migrantinnen von ALDONA e.V. ist eine saarlandweit tätige Fachberatungsstelle für Frauen mit Migrationshintergrund, die Gewalt erleben und / oder erlebt haben.

ALDONA berät, informiert, unterstützt und begleitet anonym und kostenlos, dabei spielen Nationalität und Aufenthaltsstatus keine Rolle.

Kontakt:
Telefon: 06 81 / 37 36 31
Mobil: 01 73 / 3 06 58 32 oder 01 72 / 6 84 31 00
Montag bis Donnerstag: 9 bis 15 Uhr
Freitag: 9 bis 13 Uhr
E-Mail: info@aldona-ev.de

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Beratung Interkulturell von Frauen für Frauen

Die Beratungsstelle des Vereins Beratung Interkulturell richtet sich insbesondere an Frauen mit Migrationshintergrund, die von häuslicher und / oder sexualisierter Gewalt betroffen sind.

Die Mitarbeiterinnen betreuen und begleiten die Frauen, sie unterstützen sie und informieren über das Gewaltschutzgesetz, das Sorgerecht und das Ausländerrecht. Dabei können die Mitarbeiterinnen auf ein Netz von speziell weitergebildeten Dolmetscherinnen zurückgreifen.

Kontakt:
Telefon: 06 81 / 37 35 35
E-Mail: info@beratung-interkulturell.com

https://beratung-interkulturell.com

Frauenarmut stoppen

Armut ist weiblich

FB_Frauenarmut_Plakat_Apfel_v02FB_Frauenarmut_Plakat_Katze_v02FB_Frauenarmut_Plakat_Brot_v04Bundesweit gegen Frauenarmut

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenbeauftragten im Saarland unterstützt die bundesweite Kampagne der BAG kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Mit dieser Kampagne, die von Studierenden der Design-Akademie Berlin gestaltet wurde, wollen wir auch im Saarland auf die erschreckend hohe Zahl von Armut bei Frauen hinweisen.

Armut ist weiblich. Betroffen sind Frauen aller Generationen, besonders häufig trifft es Alleinerziehende und Rentnerinnen. Beim Taschengeld fängt es schon an – bei der Rente hört es auf! Typische Frauenberufe, wie Erzieherin, Friseurin, Altenpflegerin, Arzthelferin, alles Berufe die mit Menschen arbeiten, sind im Vergleich zur Berufen in der Produktion viel schlechter bezahlt. Und trotzdem sind sie bei jungen Frauen immer noch sehr beliebt. Der Grundstein für eine geringe Rente ist damit schon gelegt. Aber auch beim Gehalt gibt es große Unterschiede: aktuell sind es 18 Prozent, die Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer.

Während Männer Karriere machen, betreuen viele Frauen die Kinder zu Hause und arbeiten jahrelang in Teilzeit. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. Ein weiteres Risiko für Altersarmut für Frauen ist die unbezahlte Übernahme von Pflegetätigkeit.

66 % der erwerbstätigen Mütter arbeiten in Teilzeit. Das hat Auswirkungen auf die finanzielle und berufliche Situation von Müttern. Die Armutsgefährdung von Frauen, insbesondere die von alleinerziehenden Müttern, ist sehr hoch. Unter den Bezieherinnen von Hartz IV ist die Gruppe der alleinerziehenden Mütter besonders groß. Statistisch gesehen erhalten Frauen 60 Prozent weniger Rente als Männer. 63 Prozent der Frauen bekommen weniger als 650€ Rente. Frauen leben länger aber von was?

Zum Weltarmutstag im Oktober startet die Kampagne im Saarland, mit den drei aussagekräftigen Motiven „Arbeit für die Katz`“, „Nur kleine Brötchen backen“ und „Reicht nicht mal für´n Appel und ´n Ei“ , die saarlandweit auf dieses Thema aufmerksam machen.

Frauenarmut wird trotz der gewachsenen Beschäftigungsquote in den nächsten Jahren weiter steigen. Warum?
Weil viele Frauen in Teilzeit und auch in Minijobs arbeiten und aufgrund der unvorteilhaften Versteuerung innerhalb der Familien.

Die klassische Steuerklassenverteilung 5/3 ist für die, die weniger verdienen eine Falle. Und im Falle von Arbeitslosigkeit und anderen Lohnersatzleistungen wie zum Beispiel das Kurzarbeitergeld, das vom Nettolohn gezahlt wird, sehr schlecht für die Bezieherin.

Deshalb: Ab dem ersten Cent Einkommen die Steuerklasse 4/4 wählen und keine Minijobs ohne Sozialversicherung annehmen. Oder noch besser: Überhaupt keine Minijobs annehmen!

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