Frauenarmut stoppen
Armut ist weiblich
FB_Frauenarmut_Plakat_Apfel_v02FB_Frauenarmut_Plakat_Katze_v02FB_Frauenarmut_Plakat_Brot_v04Bundesweit gegen Frauenarmut
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenbeauftragten im Saarland unterstützt die bundesweite Kampagne der BAG kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Mit dieser Kampagne, die von Studierenden der Design-Akademie Berlin gestaltet wurde, wollen wir auch im Saarland auf die erschreckend hohe Zahl von Armut bei Frauen hinweisen.
Armut ist weiblich. Betroffen sind Frauen aller Generationen, besonders häufig trifft es Alleinerziehende und Rentnerinnen. Beim Taschengeld fängt es schon an – bei der Rente hört es auf! Typische Frauenberufe, wie Erzieherin, Friseurin, Altenpflegerin, Arzthelferin, alles Berufe die mit Menschen arbeiten, sind im Vergleich zur Berufen in der Produktion viel schlechter bezahlt. Und trotzdem sind sie bei jungen Frauen immer noch sehr beliebt. Der Grundstein für eine geringe Rente ist damit schon gelegt. Aber auch beim Gehalt gibt es große Unterschiede: aktuell sind es 18 Prozent, die Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer.
Während Männer Karriere machen, betreuen viele Frauen die Kinder zu Hause und arbeiten jahrelang in Teilzeit. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. Ein weiteres Risiko für Altersarmut für Frauen ist die unbezahlte Übernahme von Pflegetätigkeit.
66 % der erwerbstätigen Mütter arbeiten in Teilzeit. Das hat Auswirkungen auf die finanzielle und berufliche Situation von Müttern. Die Armutsgefährdung von Frauen, insbesondere die von alleinerziehenden Müttern, ist sehr hoch. Unter den Bezieherinnen von Hartz IV ist die Gruppe der alleinerziehenden Mütter besonders groß. Statistisch gesehen erhalten Frauen 60 Prozent weniger Rente als Männer. 63 Prozent der Frauen bekommen weniger als 650€ Rente. Frauen leben länger aber von was?
Zum Weltarmutstag im Oktober startet die Kampagne im Saarland, mit den drei aussagekräftigen Motiven „Arbeit für die Katz`“, „Nur kleine Brötchen backen“ und „Reicht nicht mal für´n Appel und ´n Ei“ , die saarlandweit auf dieses Thema aufmerksam machen.
Frauenarmut wird trotz der gewachsenen Beschäftigungsquote in den nächsten Jahren weiter steigen. Warum?
Weil viele Frauen in Teilzeit und auch in Minijobs arbeiten und aufgrund der unvorteilhaften Versteuerung innerhalb der Familien.
Die klassische Steuerklassenverteilung 5/3 ist für die, die weniger verdienen eine Falle. Und im Falle von Arbeitslosigkeit und anderen Lohnersatzleistungen wie zum Beispiel das Kurzarbeitergeld, das vom Nettolohn gezahlt wird, sehr schlecht für die Bezieherin.
Deshalb: Ab dem ersten Cent Einkommen die Steuerklasse 4/4 wählen und keine Minijobs ohne Sozialversicherung annehmen. Oder noch besser: Überhaupt keine Minijobs annehmen!